Quantcast
Viewing all articles
Browse latest Browse all 49

Rabbi Wolff

Liebevolles Porträt eines freien Geistes

Image may be NSFW.
Clik here to view.
ZITTY-Bewertung: 3/5

ZITTY-Bewertung: 3/5

„Das Leben muss Spaß machen“, sagt der heute 89-jährige William Wolff, bis vor kurzem noch liberaler Landesrabbiner von Mecklenburg-Vorpommern, und dieses Vergnügen sieht man dem alten Herrn in Britta Wauers Dokumentarfilm auch an. Immer freundlich, humorvoll und den Menschen zugewandt, beeindruckt der einst in Berlin geborene Wolff mit seiner Persönlichkeit und Tatkraft.

Image may be NSFW.
Clik here to view.
rabbiwolff2(c)uliholz

Und eben mit seinem Vergnügen am ­Leben – ob er nun im Toten Meer badet, das Pferderennen von Ascot besucht oder seine Gemeinden betreut. Er nimmt es ­sogar auf sich, in seinem Alter noch ­Russisch zu lernen – de facto die Umgangssprache in den jüdischen Gemeinden Norddeutschlands.

Als Rabbi ist der in der Zeit des Nationalsozialismus erst nach Amsterdam, dann nach London emigrierte Wolff ein Spätberufener: Als er sich ab 1979 zum Rabbiner ausbilden ließ, lag bereits eine lange Karriere als bedeutender politischer Journalist beim Londoner „Daily Mirror“ hinter ihm. Ein spannendes Leben also, das Britta Wauter, die Wolff bei den Dreharbeiten zu ihrem Film „Im Himmel, unter der Erde“ (2011) über den jüdischen Friedhof in Weißensee kennenlernte, letztlich ziemlich unspektakulär in Szene setzt. Wauters Filme haben grundsätzlich eher eine menschelnd-anekdotische als eine analytische Tendenz, doch hier rettet der interessante Protagonist das Wohlfühl-Werk unterhaltsam und anrührend über die Runden.

D 2015, 90 Min., R: Britta Wauer

Der Beitrag Rabbi Wolff erschien zuerst auf ZITTY.


Viewing all articles
Browse latest Browse all 49