Eine Paraderolle für die wunderbare Maggie Smith
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Der britische Regisseur Nicholas Hytner hat nur sechs Filme in über 20 Jahren gedreht, die meisten von ihnen als Adaptionen von ihm inszenierter Bühnenstücke. So auch hier: Hytner, Autor Alan Bennett und Hauptdarstellerin Maggie Smith hatten „The Lady in the Van“ bereits 1999 auf die Bühne gebracht und verfilmten nun die im Kern wahre Geschichte um Mary Shepherd. Die ist eine kauzige alte Dame, die 15 Jahre lang in einem auf der Auffahrt zu Bennetts Haus im Londoner Stadtteil Camden geparkten Lieferwagen lebte, nachdem der Schriftsteller sie in den 1970er-Jahren kennengelernt hatte.
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Foto: Sony Pictures
Der Film kultiviert mit Witz und ohne allzu viel aufdringliches Pathos eine charmante britische Exzentrik, die von der mittlerweile 81-jährigen Maggie Smith liebenswert vermittelt wird, ohne dass sie es ihrer Figur dabei an Tiefe und Komplexität mangeln lässt. Denn die perfekt Französisch sprechende ehemalige Konzertpianistin und Ex-Nonne hatte, wie sich herausstellt, ein ereignisreiches und nicht immer glatt laufendes Leben, das in Kontrast gesetzt wird zum exemplarisch langweiligen Daseins Bennetts. In der Handlung vergehen zwar 15 Jahre, doch im Grunde passiert kaum etwas. Mit seiner Beschränkung auf wenige Schauplätze und Figuren bleibt „The Lady in the Van“ letztlich verfilmtes Theater, wenngleich sympathisches.
GB 2015, 104 Min., R: Nicholas Hytner, D: Maggie Smith, Alex Jennings, Jim Broadbent
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