Wellenreiten als Freiheitsversprechen in Nahost
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Unsere Wahrnehmung von den Brennpunkten dieser Welt ist bestimmt durch eine stark verkürzte mediale Berichterstattung, die sich auf das große Drama konzentriert. Insofern ist uns auch von der Situation im Gazastreifen wenig mehr bekannt als der Dauerkonflikt zwischen der islamistischen Hamas, die seit 2006 die dortige Regierung stellt, und Israel. Was dabei aus dem Blickfeld gerät, zeigen Philip Gnadt und Mickey Yamine in ihrem Dokumentarfilm: Menschen, die aus ihrem trostlosen Alltag auszubrechen versuchen und den Wunsch nach Veränderung noch nicht preisgegeben haben.
Letzterer kapriziert sich hier für einige junge Leute auf das Surfen, das Spaß und jene Freiheit verspricht, die das eingemauerte Land sonst nicht bieten kann. Strand, Meer und Wellen gibt es genug, das Problem ist eher die Beschaffung von Equipment: Hauptprotagonist Ibrahim wünscht sich ein Visum für die USA, um auf Hawaii zu lernen, wie man Surfbretter für den noch zu errichtenden Club baut.
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Parallel erzählt der Film von der Familie eines selbstbewussten Mädchens, das im Teenageralter aus -chicklichkeitsgründen das Schwimmen und Surfen aufgeben soll, aber – unterstützt vom Vater – nicht daran denkt. Am Strand ist sie folgerichtig die von anderen Mädchen umlagerte Sensation. Nur Wunschdenken für eine neue Zukunft? Man soll die Hoffnung nie aufgeben.
D 2016, 87 Min., R: Philip Gnadt, Mickey Yamine
Der Beitrag Gaza Surf Club erschien zuerst auf ZITTY.