Der Wandel eines Stinkstiefels
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Jeden Morgen begibt sich der Endfünfziger Ove auf einen Kontrollgang durch seine kleine Siedlung, er inspiziert Mülltonnen, pocht auf das Durchfahrverbot für Autos, beschimpft die übrigen Anwohner, weil sie sich nicht an die Regeln halten. Der schwedische Autor Fredrik Backman hat diese Figur für seinen international erfolgreichen Bestseller entworfen; in der gleichnamigen Verfilmung von Hannes Holm gibt ihm nun Rolf Lassgård ein Gesicht.
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Es ist ein Ereignis, wie Lassgård dem Zuschauer diesen unsympathischen Typen ans Herz wachsen lässt, wie man erkennt, dass hinter der steifen Haltung ein hilfsbereiter Mann mit großem Herzen steckt. Denn die neu ins Viertel gezogene chaotische Familie der Iranerin Parvaneh (Bahar Pars) lässt sich von Oves Gehabe nicht abschrecken: Ganz selbstverständlich wird er als Babysitter, Handwerker und Fahrlehrer in Beschlag genommen.
Die Gegenwartsszenen sind in ihrer Mischung aus Dramatik, staubtrockenem Humor und kleinen Running Gags sehr gelungen, der Rückblick auf die Beziehung Oves zu seiner liebevollen Frau ist im besten Sinn rührend. Allenfalls die Rückblenden in Oves Kindheit und Jugend wirken etwas illustrativ, denn sie erklären nur, was man zu diesem Zeitpunkt längst verstanden hat: wie das Befolgen von Regeln Halt gibt in einer als unsicher verstandenen Welt.
„En man som heter Ove“, S 2015, 116 Min., R: Hannes Holm, D: Rolf Lassgård, Bahar Pars, Ida Engvoll im Kino
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