Guy Maddins Bilderflut
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Mit seinen experimentell-surrealen, dabei stets sehr persönlichen Filmen um erotisches Verlangen, dominante Mütter und verborgene Wünsche gehört der Kanadier Guy Maddin zu den originellsten Regisseuren unserer Tage. Konsequent entlehnt der Regisseur die Erzählstrukturen und die Ästhetik seiner (alb)traumgleichen, mit Witz ins Unterbewusste vordringenden Werke dem expressionistischen Stummfilm und dem Hollywood-Melodram.
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Hierfür nun hat sich Maddin von – realen und erdachten – Skripten verschollener Stummfilme inspirieren lassen. Im Gewand viragierter, schlecht erhaltener Filmkopien wird eine nicht-stringente Geschichte erzählt, die ihren Ausgangspunkt bei einem U-Boot mit Explosionsgefahr nimmt.
Dessen Mannschaft versucht, sich zur Kajüte des Kapitäns durchzuschlagen, öffnet dabei verschiedene Luken – und findet immer neue Räume, Figuren und Leidenschaften: Da will ein Holzfäller in den deutschen Wäldern die gekidnappte Margot befreien, eine Frau muss sich in die Behandlung eines Zugpsychiaters begeben, und Udo Kier leidet unter Visionen von nackten Hinterteilen. Figuren, Orte und Handlungen greifen ineinander, viele der Schauspieler verkörpern mehrere Rollen. Das Ergebnis fasst ein Zwischentitel treffend zusammen: „Dreams, Visions, Madness“ – eine unschlagbare Kombination. Lars Penning
CAN 2015, 130 Min., R: Guy Maddin, Evan Johnson, D: Roy Dupius, Clara Furey, Udo Kier, Mathieu Amalric
Der Beitrag The Forbidden Room erschien zuerst auf ZITTY.